Erfolgreiche Althandy-Sammelaktion
06. Juni 2016
Früher treuer Begleiter, heute verlassen auf dem Dachboden oder in einer dunklen Schublade – ein Schicksal, das viele Althandys hierzulande teilen. Erfreut zeigten sich deshalb 15 Schüler der Q 11 des Gymnasium Veitshöchheim über das Ergebnis ihrer Sammelaktion: 246 Handys wurden abgegeben. Mit dem Erlös bauen die Schüler Nistkästen.
An sechs Standorten im Ort stellten die Gymnasiasten Sammelboxen der Organisation „Happy Handy“ auf. Unterstützung gab es von der Gemeinde Veitshöchheim. „Es ist klasse, dass die Aktion so gut angenommen wurde“ freute sich die Lehrerin Beate Hofstetter. Abgegeben wurden neben alten Handys auch Smartphones und sogar ein Tablet – vergütet jeweils mit einem Euro.
In Zusammenarbeit mit der Mittelschule wollen die Schüler nun in Eigenregie Nistkästen für Vögel und Fledermäuse bauen. „Der Landesbund für Vogelschutz hat sich sofort bereit erklärt, uns dabei zu unterstützen“, sagte Hofstetter. Die Kästen realisieren die Schüler in Handarbeit nach einer Anleitung.
Die Sicherung, die Wiederverwendung und der Abbau von Ressourcen war darüber hinaus das Thema eines Vortrags, den die Projektklasse im Würzburger Fraunhofer-Institut besuchten. Prof. Dr. Gerhard Sextl, Vorsitzender des Instituts, referierte unter anderem über Ressourcenverbrauch und die CO2-Emissionen bei der Rohstoffgewinnung.
Als problematisch bezeichnete der Professor im Zusammenhang mit der Sammelaktion die Tatsache, dass sich viele Elemente eines Handys, beispielsweise seltene Erden, nicht recyceln lassen. Die Lösung sieht Sextl in „der Entkopplung des Ressourcenverbrauchs durch Schlüsseltechnologien wie Nano-Technologien, Neu-Materialien, Biotechnologien und Photonik“. Außerdem müsse man am Produktdesign arbeiten, um die einzelnen Bestandteile wieder leichter herauslösen zu können.
Besuch bekamen die Schüler außerdem vom gemeindlichen Klimaschutzmanager Jan Speth: Anhand konkreter Beispiele schilderte der 29-jährige von seiner Arbeit und die Maßnahmen der Gemeinde Veitshöchheim zum Klimaschutz. „Mir war es wichtig zu vermitteln, dass jeder einzelne schon mit kleinen Schritten einen Beitrag gegen den Ressourcenverbrauch leisten kann“, so Speth.