Preise bei "Jugend forscht"

26. Februar 2021

Erfolgreiche Forscherinnen und Forscher beim Regionalwettbewerb

Dieses Jahr war alles anders: Aufgrund der Pandemie war das Arbeiten im Labor nur in kurzen Zeitfenstern im letzten Sommer möglich und viele Forschungsarbeiten mussten also kurzerhand in die heimischen Küchen- oder Kellerlabore verlegt werden. Auch der Wettbewerb konnte nicht wie gewohnt in einer großen Halle mit vielen Projektständen ausgetragen werden, sondern in virtuellen Räumen auf einer Video-Konferenz-Plattform.

Also wurden in Windeseile noch Projektvideos und Präsentationen erstellt und dann ging es am 25.02. um 9 Uhr endlich online los. Unter 55 Projekten mit insgesamt  85 Teilnehmern war das Gymnasium Veitshöchheim mit 5 Arbeiten wieder eine der Schulen mit den meisten Forschungsprojekten und diese konnten die Jurys der Fachbereiche Arbeitswelt, Biologie und Chemie  auch in diesem Jahr überzeugen:

Svenja Schlauersbach (Q12) kam mit ihrer Arbeit zur antibakteriellen Wirkung von Honig auf den 1. Platz im Fachbereich Biologie und darf als Regionalsiegerin nun noch am Landeswettbewerb teilnehmen.

Den 2. Platz in diesem Fach belegte Silvia Osiek (Q12), die in Ihrem Projekt die Einsatzfähigkeit von Kaffee und Koffeinlösung als Schneckenschutzmittel untersucht hat.

Fabian Escher (Q11) hatte sich in seiner Jugend-forscht-Arbeit auf die Suche nach einem umweltfreundlichen Beizmittel für Getreide gemacht und durfte sich über den hochdotierten Sonderpreis "REset Plastic" freuen.

Davon, dass es aus hygienischer Sicht nicht sinnvoll ist 1- und 2-Cent-Münzen abzuschaffen, obwohl diese in der Herstellung teurer sind als ihr Geldwert, konnte Nina Hadamek (Q11) nicht nur im Fachgebiet Arbeitswelt überzeugen, sondern auch noch das Publikum, so dass sie nicht nur den 3. Preis im Fachgebiet Arbeitswelt, sondern auch noch den während der Preisverleihung durch eine Umfrage ermittelten Publikumspreis abräumte.

Mit seiner Arbeit über die krebshemmende Wirkung von Kapuzinerkresseextrakten gelang es Magnus Wetzel, die sehr kritische Chemiejury zu beeindrucken, so dass er den hochdotierten "Thinking safety" -Sonderpreis als Anerkennung für seine Leistung bekommen hat. Unten gibt es genauere Informationen zu den einzelnen Projekten.

Wir gratulieren allen Teilnehmern sehr herzlich und wünschen Svenja natürlich viel Erfolg für den Landeswettbewerb!

P.S.: Viele unserer Forschungsprojekte wäre ohne externe Helfer nicht möglich - für die Unterstützung möchten wir uns hier nochmals ausdrücklich bedanken!

 

 

Unsere Jugend-forscht-Arbeiten 2021

Fachbereich Arbeitswelt

Ist es aus hygienischer Sicht sinnvoll, 1- und 2- Centmünzen abzuschaffen? 3. Preis Arbeitswelt und Publikumspreis

In regelmäßigen Abständen diskutiert die EU darüber, ob man die kupferhaltigen 1- und 2- ct Münzen abschaffen sollte. Die antibakterielle Wirkung von Kupfer ist schon seit tausenden von Jahren bekannt, neue Studien zeigen, dass das Virus ß-sars Cov-2 (COVID-19) nur vier Stunden auf Kupferoberflächen überlebt. Nina wollte mit ihren Versuchen herausfinden, ob es aus hygienischer Sicht sinnvoll ist, die 1- und 2- ct Münzen nicht abzuschaffen. Dafür wurden Münzkollektive mit und ohne 1- und 2- ct Münzen auf verschiedene Weisen mit Bakterien verunreinigt und deren Keimbelastung untersucht. Es konnte eindeutig gezeigt werden, dass das Abtöten von Bakterien auf der Kupferoberfläche der Münzen nach 15 Minuten fast vollständig abgeschlossen war und dass es zumindest aus hygienischer Sicht nicht sinnvoll ist, 1- und 2- ct Kupfermünzen abzuschaffen, da diese im Portemonnaie auch für eine Reduktion der Keimbelastung auf anderen Münzen sorgen.

 

Fachbereich Biologie

Die antibakterielle Wirkung von Honig- 1. Preis Biologie

In Svenjas Arbeit ging es um Honig, ein altes und bewährtes Hausmittel, das heutzutage besonders bei Erkältungen und Entzündungen Anwendung findet. Sie wollte in ihrer Arbeit herausfinden, ob teurere Honige im Vergleich zu billigeren eine größere antibakterielle Wirkung aufweisen, indem sie verschiedene Blütenhonige, die sich im Preis unterschieden haben, auf ihre antibakteriellen Inhaltsstoffe und ihre Wirksamkeit hin untersucht hat. Zusätzlich wurde noch ein alter Honig verwendet, um zu Überprüfen inwieweit die Inhaltsstoffe mit der Zeit einer Veränderung unterliegen. Der Gehalt an Glucoseoxidase bzw. das durch dieses Enzym katalytisch entstehende keimtötende Wasserstoffperoxid wurde mit Hilfe eines einfachen Peroxidasetests ermittelt. Um den ebenfalls antibakteriell wirksamen Inhaltsstoff Methylglyoxal nachzuweisen, wurden Honiglösungen zunächst derivatisiert und anschließend mittels HPLC mit UV-Detektor im Schülerlabor am FKG analysiert. Die antibakterielle Wirksamkeit wurde anhand von Hemmstoffplattentests überprüft.

 

Kaffee - ein natürliches Pestizid? 2. Preis Biologie

Kaffeesatz ist ein beliebtes Haushaltsmittel gegen Fraßschädlinge. Silvia wollte daher herausfinden, ob Pflanzen Coffein aufnehmen, wenn man sie mit koffeinhaltigen Lösungen gießt oder besprüht und dies dann wie beim Kaffeestrauch der Schädlingsabwehr dient. Als Versuchstiere wählte sie Schnecken, da diese bekanntlich Fraßfeinde von Basilikumpflanzen sind.
Dafür wurden die Gewürzpflanzen mit Kaffee, Coffeinlösung und Wasser behandelt. Anschließend wurde das in den Pflanzen aufgenommene Coffein mittels einer Dünnschichtchromatographie nachgewiesen. Aufgrund dieses positiven Ergebnisses wurden behandelte Basilikumblätter daraufhin verschiedenen Schneckenarten zum Fressen angeboten, allerdings konnte das in den Blättern nun enthaltene Coffein die Schnecken nicht von ihrer Leibspeise abhalten. Hier ist also weitere Forschungsarbeit notwendig.

 

Ökologische Saatgutbeizung - Sonderpreis "REset Plastics"

Saatgutbeizen sind wegen ihrer Wirkung auf Ökosysteme schon länger in der Diskussion. Immer mehr insektizide und fungizide Wirkstoffe werden ersatzlos gestrichen, so dass es inzwischen bei vielen Getreidearten wieder zu Ernteausfällen aufgrund von Schädlingsbefall kommt. Neben den Wirkstoffen ist auch das Mikroplastik, das in der Landwirtschaft verwendet wird, um Beizstäube zu binden und damit die Gefahr durch diese für Fluginsekten wie Bienen zu verringern, besonders problematisch. In seiner Arbeit hat Fabian untersucht, ob auch durch das Beizen mittels natürlicher Wirkstoffe eine fungizide Wirkung erzielt werden kann. Dabei hat er Weizensamen in unterschiedlichen Lösungen gebeizt und
anschließend auf Watte angepflanzt. Zunächst mussten dabei Konzentrationen der Beizlösungen gefunden werden, bei denen es trotz fungizider Wirkung nicht zur Hemmung der Keimung kam. Auch eine schädigende Wirkung auf das Pflanzenwachstum positiv beeinflussende Bodenstrukturen musste ausgeschlossen werden. Auch wenn der Coatierungs-Versuch mit biologisch abbaubarem Polymilchsäurekunstoff im ersten Anlauf nicht gelungen ist, können aus Fabians Arbeit interessante neue Forschungsansäzte abgeleitet werden.

 

Fachbereich Chemie

Kapuzinerkresse gegen Krebs - Sonderpreis "Thinking safety"

Als wir im letzten Jahr die Wirkung von alkoholischen Kapuzinerkresse-Extrakten auf das Wachstum von Krebszellen untersucht haben, konnten wir feststellen, dass nur Blattextrakte die Krebszellen abtöten konnten. Blüten- und Wurzelextrakt hatten hingegen keine oder eine deutlich geringere Wirkung. Bei der Untersuchung mittels HPLC bemerkten wir dann Unterschiede bei der Zusammensetzung der Extrakte, wobei diese nicht an den zunächst von uns vermuteten Wirkstoffen Benzylisothiocyanat (BITC) und Glucotropaeolin lagen. In der Weiterführung der letztjährigen Arbeit hatte Magnus es sich zum Ziel gesetzt, herauszufinden, welcher Stoff im Blattextrakt das Krebszellwachstum unterbindet. Dazu hat er den Extrakt im Schülerlabor am FKG mit Hilfe einer GC/MS untersucht und habe herausgefunden, dass das BITC im Extrakt mit dem Lösungsmittel Ethanol zu einem Thiourethan reagiert hat, wodurch ein neuer potentieller Wirkstoff entstanden sein könnte

 

 

 

 

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